Bauherr: Diözese Graz Seckau
Fertigstellung: 2008
Fotos: Peter Eder www.peter-eder.at
Die Pfarrkirche zum heiligen St. Josef in Graz, im Neorenaissance-Stil erbaut, zeichnet sich durch ihre große Dimension und ihre Höhenentwicklung aus. Die Idee, einen schweren Stein zu dieser großen Höhe zu bewegen, reagiert auf den räumlichen Kontext.
Durch je eine Stufe mit dem Kirchenschiff und dem Chor verbunden, steht der Altar – die Mensa – auf einem Steinpodest. Der Boden aus Vratzer Kalkstein ist unregelmäßig und doch in einer Ordnung geteilt. Das Lesepult – der Ambo – steht auf dem Boden des Kirchenschiffes, die Verkündigung der Schrift erfolgt vom Podest aus.
Die 1,5 Tonnen schwere Steinplatte der Mensa wird von vielen kleinen, unterschiedlichen Stehern getragen. Diese sind eine Metapher für die Menschenleben, die in ihrer Unterschiedlichkeit und Unvollkommenheit einmalig sind. Die Stahlstäbe sind schwach, verschieden, dünn, konisch, rund und eckig. Kein einzelner Stab könnte den Stein tragen. Alle Zusammen bringen sie die schwere Mensa ebenso wie den Ambo zum Schweben. Die Mensaplatte aus Porphyr ist rauh, geflammt und gebürstet und vermittelt die Kraft seiner natürlichen Herkunft. Die Steher sind aus blankem Stahl, geschliffen und geölt.
Der neu gestaltete Altarraum verweist auf die Kraft des gemeinsamen Wollens und Könnens. Seine auf den ersten Blick ungeordnete Gestaltung verkörpert eine höhere Ordnung.